Themenabend am 26.10.2018
Am 26.10.2018 war das Thema des Gesprächsabend „ Sicherer Schulweg“. Neben Bürgermeister Gerd Heim und dem 2. Beigeordneten Martin Meyen waren auch einige engagierte Eltern, darunter Vertreter des Schulelternbeirats der Einladung gefolgt.
Ausgangspunkt der Diskussion waren Fußgänger- und Fahrzeugzählungen der FWG. Demnach werden etwa 120 Kinder von den Eltern mit dem PKW gebracht, 110 Kinder kamen zu Fuß oder mit dem Fahrrad und etwa 50 Kinder mit dem Bus zur Schule.
Zu der Frage wie die Eltern die Situation empfinden, war man sich schnell einig, dass der sicherste Weg zur Schule der Bus sei, weil er unmittelbar am Eingang der Schule die Kinder abholt bzw. absetzt. Dies ist aber nur für Kinder mit einem Schulweg über 2 km kostenlos. Die anderen Kinder bezahlen dafür monatlich 40 Euro. Der Schulweg ob zu Fuß oder per Fahrrad/Roller ist an vielen Stellen wegen häufigem Fahrbahnwechsel, unübersichtlichen Kreuzungen, schlechten und zu engen Fußwegen gefährlich. Aus Angst vor Unfällen bringen viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Grundschule.
Daher kommt es bei der Anfahrt im Schulbereich zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen, gerade im Kreuzungsbereich zur Zufahrt der Grundschule. Erschwert wird die Situation durch die Sackgassensituation an der Grundschule. Eltern halten wegen der Sackgassenzufahrt in beide Richtungen an, um die Kinder in unmittelbarer Nähe der Grundschule (Breslauer Straße) raus zu lassen. Dabei behindern sie Fahrzeuge und vor allem die Kinder, die per Fuß oder zu Rad die Grundschule erreichen wollen. Vereinzelt kommt es zu Verkehrsordnungswidrigkeiten. Die Einfahrt zum Schulplatz/Lehrerparkplatz ist zeitweise durch Elterntaxis blockiert. Andere Eltern lassen ihre Kinder in der stark befahrenen Hermannstraße bzw. Danziger Straße aussteigen und behindern damit Ausfahrten bzw. den fließenden Verkehr. Hier fühlen sich die Anwohner mittlerweile sehr stark belastet.
Bei der Frage nach Lösungen stand die Forderung „Schulbus für Alle“ ganz oben auf der Liste zur Beruhigung der alltäglichen Fahrzeug-Situation in unmittelbarem Bereich der Grundschule. Alle Beteiligten waren sich einig „Schulbuskinder kommen am Sichersten in der Grundschule an“. Es bleibt das Finanzierungsproblem von derzeit 40 Euro zu lösen. Kinder die unter 2 km Fußweg zur Grundschule haben, bekommen keine Busfahrkarte. Dies ist „leider“ in einem Bundesgesetz so geregelt. Daher ware es wichtig, die Anzahl der busfahrenden Kindern zu steigern.
Zur besseren Anfahrt und für einen sicheren Fußweg wurde die Umgestaltung des Kreuzungsbereichs unmittelbar vor der Grundschule angeregt. Hier müssen zwingend Fußgängerüberwege (Zebrastreifen) eingeplant werden.
Als direkte Konsequenz dieses Themenabends hat sich nun auch der Bau- und Liegenschaftsauschuss der Stadt Weißenthurm am 6.12.2018 mit der Gefahrensituation an der Grundschule beschäftigt. Der Teilbereich “Straßenverkehrsbehörde, Brandschutz” der Verbandsgemeindeverwaltung unter der Leitung von Herbert Vogt hatte einen umfassenden Maßnahmenkatalog von 11 Punkten zusammengestellt, der in einer sachorientierten Sitzung ausführlich diskutiert wurde. Nach lebhafter Beratung in konstruktiver Atmosphäre wurden die einzelnen Punkte bewertet.
Als vordringlichste Maßnahme wurde die Umgestaltung der platzartigen Erweiterung im Kreuzungsbereich zu Beginn der Breslauer Straße identifiziert. Durch Aufbringung von Markierungen oder anderen Leiteinrichtungen, ggf. auch durch die Einrichtung eines Mini-Kreisverkehrs sollen Fahrbeziehungen und Vorrangsituationen klarer werden. Durch die Einrichtung von Parkverboten soll der Kreuzungsbereich von parkenden Fahrzeugen freigehalten werden, um zu verhindern, dass Schulkinder beim Überqueren der Kreuzung übersehen werden. Außerdem sollen sogenannte Eltern-Taxi-Plätze in Teilstücken der Hermannstraße ausgewiesen werden, die ein gefahrloses Aussteigen der Schulkinder erleichtern sollen. Darüber hinaus werden Gespräche geführt, die bei entsprechendem Ergebnis zur Planung einer zusätzlichen Zufahrt bzw. Zuwegung zum Schulgelände führen könnten. Im ersten Schritt sollen diese Maßnahmen vorbereitet und die Eltern zu einem Informationsgespräch durch die Stadt eingeladen werden. Es soll über die geplanten Maßnahmen informiert werden und die Eltern dahingehend sensibilisiert werden, welchen Beitrag sie leisten können, damit besondere Gefahrensituationen möglichst verhindert werden können.
Sollten wichtige Maßnahmen nicht zeitnah durchgeführt werden können, oder die durchgeführten Maßnahmen die Verkehrssituation an der Grundschule nicht ausreichend entschärfen, so wäre dann zu prüfen, ob zusätzlicher Parkraum für Eltern in einer Entfernung von 150 bis 250 m von der Grundschule zum Holen und Bringen der Grundschüler zur Verfügung gestellt werden kann.
Die genannten Maßnahmen richten sich vor allem gegen Gefahrensituationen, die durch die hohe Zahl der Privat-PKW, mit denen ein Teil der Kinder zur Grundschule gebracht werden, hervorgerufen werden. Maßnahmen, wie die Zahl der Privatfahrzeuge reduziert werden könnte, wurden in der Sitzung noch nicht diskutiert. Bürgermeister Heim hat aber Gespräche mit dem beauftragten Busunternehmen angekündigt, um auszuloten, wie Busfahren für die Schulkinder attraktiver gemacht werden könnte.